Die Sonne und wir

Das Projekt „Die Sonne und Wir“

Das Präventionsprojekt „Die Sonne und Wir“ des Zentrums für Molekulare Medizin Köln (Universität zu Köln) und der Klinik für Dermatologie (Uniklinik Köln) steht für eine verständliche Aufklärung zum achtsamen Umgang mit UV-Strahlung und versteht sich als eine primärpräventive Maßnahme für junge Menschen zur Verringerung des Hautkrebsrisikos im Erwachsenenalter.

Wenn die Sonne scheint, geht es uns gut. Doch die Intensität der ultravioletten Strahlung (UV-Strahlung) der Sonne wird immer noch unterschätzt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die UV-Strahlung als krebserregend eingestuft. Sie gilt als größter Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Deutschlandweit erkranken daran jährlich rund 293.000 Menschen, mehr als 35.000 davon an dem gefährlichen malignen Melanom (Ref. 2018). Dabei sind die UV-Schäden der Haut, die in Kindheit und Jugend erworben werden, maßgeblich dafür verantwortlich, dass Jahre später Hautkrebs entstehen kann.
So informiert die Deutsche Krebshilfe, dass in den letzten Jahren die Zahl der Neuerkrankungen drastisch zugenommen hat - ein Resultat des weit verbreiteten Wunsches nach Bräune. Informationen über Hautkrebs finden Sie auf der Webseite der Deutschen Krebshilfe.

Die kindliche Haut ist um ein Vielfaches schutzbedürftiger als die eines Erwachsenen.
Durch richtigen Sonnenschutz können jedoch Sonnenbrände und damit auch Hautkrebs einfach vermieden werden. Deshalb ist ein achtsamer Umgang mit UV-Strahlung eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Das Projekt „Die Sonne und Wir“ bildet junge Menschen zu UV-Schutz-Profis aus.
Um bereits jungen Menschen auf eine verständliche Weise Wissen über einen achtsamen Umgang mit UV-Strahlung zu vermitteln, besucht das Team Schüler*innen der 3. und 4. Jahrgangsstufe im Kölner Stadtgebiet und Umgebung. Seit der Gründung des Projekts im Jahr 2012 hat das Team „Die Sonne und Wir“ über 6.500 Kinder in Köln und Umgebung zu UV-Schutz-Profis ausgebildet.

 

Ein multi- und interdisziplinärer Ansatz zum achtsamen Umgang mit Sonnenstrahlen

Für die Umsetzung des Projekts wurde bewusst eine multi- und interdisziplinäre Vorgehensweise gewählt, die naturwissenschaftliche, medizinische, kunstpädagogische und gesundheitserzieherische Inhalte zu folgenden Themenkomplexen bündelt: Sonne, Haut und ihr Verhalten gegenüber UV-Strahlung, Schatten und einfach anzuwendende Sonnenschutztipps.

Da Kinder neugierig sind und mit allen Sinnen verstehen und ausprobieren wollen, vermitteln wir mit kindgerechten Experimenten und Demonstrationsmaterialien Inhalte über die Sonne und ihre Strahlungsarten, die Haut und den Schatten.

Unser Ansatz zielt darauf, dass die Kinder die Zusammenhänge zwischen den drei Superstars „Sonne, Haut und Schatten“ für ein aktives UV-Schutz-Verhalten selbstständig und erlebnisorientiert erarbeiten. Einige Beispiele hierfür sind

  • das Experimentieren mit Kunststoffperlen zum „Sichtbarmachen“ der UV-Strahlung
  • das Sonnenterrassenspiel zur Entdeckung der exponierten und vor UV-Strahlung zu schützenden Körperstellen
  • ein Haut-Modell zur Erarbeitung des Bräunungsvorgangs und der Veränderungen beim Sonnenbrand
  • ein DNS-Modell zur Veranschaulichung genetischer Schäden durch die UV-Strahlung
  • Schattentheaterstücke mit Stabpuppen oder mit dem eigenen Körper, um den Schatten spielerisch kennenzulernen

Ziel ist es, eine Verhaltensänderung gegenüber UV-Strahlung der Sonne herbeizuführen.

Im Rahmen des Projekts werden neben der Konzeption von Lern- und Lehrmaterialien und deren Erprobung und Optimierung, Evaluierungstrategien entwickelt und regelmäßig Aufklärungsaktivitäten in Schulen und weiteren Einrichtungen veranstaltet.

Besonders hervorzuheben sind die enge Verzahnung zwischen Konzeptionsarbeit und praktischer Durchführung sowie die enge Zusammenarbeit von Studierenden, Wissenschaftler*innen, Pädagog*innen, Lehrer*innen und Schüler*innen.

Die Realisierung des Projekts ist ein Verdienst der RheinEnergieStiftung Jugend/Beruf, Wissenschaft, die das Projekt von 2012-2014 federführend gefördert hat. Seit 2015 fördert die Deutsche Krebshilfe das Projekt im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Clever in Sonne und Schatten“ der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e.V., des Universitäts KrebsCentrums Dresden und der Deutschen Krebshilfe e.V. mit dem Ziel, nützliches Wissen und praktische Alltagstipps zu Sonnen- und Hautschutz in die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen zu tragen.