Wenn die Sonne scheint, geht es uns gut. Wir genießen die Wärme, sie weckt unsere Lebensfreude. Gebräunte Haut gilt immer noch als ein Schönheitsideal und wird oftmals als ein Zeichen von „Sportlichkeit, Fitness und Gesundheit“ angesehen. Aber hier ist Achtsamkeit mit dem Umgang der ultravioletten (UV) Strahlung der Sonne geboten. UV-Strahlung ist unsichtbar und wir können sie im Gegensatz zur Wärmestrahlung der Sonne nicht fühlen. So wird die Intensität der energiereichen UV-Strahlung oftmals unterschätzt. Die drastische Zunahme von Hautkrebs ist das Resultat des Wunsches nach gebräunter Haut.
Wie bei so vielem im Leben kommt es auf die Dosis an. Unser Körper benötigt und verträgt die UV-Strahlung der Sonne nur in Maßen. Die UV-Strahlen können von der Haut je nach Typ nur für eine bestimmte Zeit toleriert werden. Ist die Haut zu lange der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt, können unterschiedlich schnell Hautrötungen (Sonnenbrand) und Entzündungen der Augen die Folge sein. Die sichtbaren Schäden auf der Haut sind nach einigen Tagen wieder verschwunden. Die Konsequenzen aus einem sorglosen Umgang mit der UV-Strahlung können aber erst nach Jahrzehnten zum Tragen kommen.
Die UV-Strahlen der Sonne dringen mühelos in die tieferen Hautschichten ein und können dort das Erbgut in den Zellen schädigen. Reparatursysteme in unserem Körper sorgen in der Regel ständig dafür, dass die Schäden am Erbgut beseitigt werden. Sind diese Systeme allerdings überbelastet, kann sich das Erbgut verändern und die Zelle „entarten“. Langfristig kann dies zur Entstehung von Hautkrebs führen. Die Bräunung der Haut ist bereits eine Schutzreaktion des Körpers auf die UV-Strahlung. Diese ist jedoch nicht ausreichend. Deshalb müssen wir aktiv geeignete UV-Schutzmaßnahmen anwenden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die UV-Strahlung als krebserregend eingestuft, da UV-Strahlen der Sonne oder künstlich erzeugt in den Solarien der größte Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs sind. Jährlich erkranken deutschlandweit rund 293.000 Menschen an Hautkrebs, mehr als 35.000 davon an dem gefährlichen malignen Melanom (Daten aus dem Jahr 2018). Somit ist Hautkrebs die häufigste Krebskrankheit. Deshalb ist ein achtsamer Umgang mit der UV-Strahlung von großer Bedeutung.
Kinderhaut ist um ein Vielfaches schutzbedürftiger als die eines Erwachsenen. Obwohl die Hautschichten bereits ein halbes Jahr nach der Geburt vollständig entwickelt sind, ist die Struktur der Kinderhaut nicht vergleichbar mit der Haut eines Erwachsenen. So liegen die UV-empfindlichen Stammzellen, aus denen sich die neuen Hautzellen entwickeln, bei Kindern sehr viel näher an der Hautoberfläche und sind somit der UV-Strahlung stärker ausgesetzt.
Beim „Alarmsignal“ Sonnenbrand gibt es einen erheblichen Unterschied: Bei Kindern tritt dieser sehr viel später auf als bei Erwachsenen. Die kindliche Haut ist dann bereits geschädigt. Können diese Schäden vom körpereigenen Reparatursystem nicht behoben werden, kann sich daraus Jahre später Hautkrebs entwickeln. Durch richtigen Sonnenschutz können Sonnenbrände vermieden. Deshalb gilt es, bei Kindern starke Sonnenbestrahlung zu vermeiden und den UV-Schutz durch Kleidung und Sonnenschutzmittel zu vervollständigen.
Mit einfachen UV-Schutzmaßnahmen kann ein achtsamer Umgang unkompliziert im Alltag gelebt werden. Wichtig ist, dass Sie mitmachen, um einen Sonnenbrand unbedingt zu vermeiden. Hautrötungen sind bereits ein Sonnenbrand! Gehen Sie daher mit gutem Beispiel voran!
Der UV-Index informiert über das Sonnenbrandrisiko auf ungeschützter Haut. Checken Sie den UV-Index jeden Morgen beim Frühstück beim Bundesamt für Strahlenschutz für Deutschland oder wenn Sie im Urlaub sind bei wetteronline.de für alle Orte in der Welt.
Je höher der UV-Indexwert auf einer Skala von 1 bis 11 ist, desto größer ist das Risiko, einen Sonnenbrand auf ungeschützter Haut in der Sonne zu bekommen. Schutzmaßnahmen für Kinder werden bereits bei einem mittleren UV-Index von 3 bis 5 empfohlen. Ein Wert, der oftmals schon im April erreicht wird.
Auch mit diesen Tipps bilden Kinder in der Regel genug Vitamin D.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Deutschen Krebshilfe